Im Rückspiegel: Westfalen Cup 2019

Allgemein

Das alljährliche Heimspiel, für viele das erste ganz große Kräftemessen der Saison, oftmals das Wiedersehen nach der Winterpause, die Eislauf-Nation zu Gast bei Freunden: Das alles ist der Westfalen Cup, der auch 2019 wieder Mitte Oktober im Eissportzentrum Westfalen ausgetragen wurde. Vom Freitagmittag bis zum frühen Sonntagabend wurden Pokale verteilt an die Klassenbesten, Medaillen an alle Starterinnen und Starter.

Erfreulich gute Ergebnisse gab es gleich bei den ersten Wettbewerben für die Jüngsten unter unseren Eissportlern. Marie Kiljan und Alva Uflacker belegten die ersten beiden Plätze bei den Freiläufern 1A, Alexander Müller überzeugte in dem gemischten Teilnehmerfeld mit Platz 6. Bei den Freiläufern 1B fand sich das zahlenmäßig stärkste Kontingent des ERC Westfalen. Und mit Luisa Ast (1.), Lola Römer (3.), Melissa Hegeler (4.) und Romi  Marie Meibert (5.) landeten vier von ihnen ganz weit vorne. Die Mannschaftsleistung ergänzten Maria Turuta-Knyazhynska und Clemens Gogolin auf den Plätzen 10 und 11.

„Superkalifragilistisch“ (um eine Kürmusik aus dieser Kategorie zu zitieren) lief es für die Dortmunder Vertretung bei den Freiläufern 2: Alle drei Podiumsplätze gingen an den ERCW mit, in dieser Reihenfolge, Miljana Kiljan, Luisa Lange und Elisabeth Hortig. Dieses tolle Mannschaftsergebnis wurde vervollständigt durch den fünften Platz von Sophia Feiser.

Danach durften Melissa Neuhaus (Figurenläufer) und Charlotte Hortig (Kunstläufer) in ihren jeweiligen Kategorien den ERCW solo vertreten. Melissa schlug sich beachtlich mit Platz 8 unter 22 Starterinnen, Charlotte erreichte Platz 5. Beste aus dem Trio unserer Anwärter Mädchen wurde Isabel Gogolin als Zehnte vor Marie Buron (13.) und Enya Ginzel (15.). Im Wettbewerb Anwärter Jungen brachte David Ben Hemcke, wie zuvor beim Ruhr-Cup ohne direkte Gegner, seine Kür erneut sehr eindrucksvoll auf die Eisfläche.

Am späten Nachmittag, als die erfolgreichen Youngster ihre Pokale schon in Empfang genommen hatten, war die Reihe an den erfahreneren Läuferinnen mit den Bezeichnungen Neulinge 1 und 2. Auch hier gab es ein gutes Mannschaftsergebnis durch Evelyn Okel (2.), Sophia Martin (4.) und Lea Ginzel (6.), alle Neulinge 1, sowie durch Alexandra Lomov (4.) und Rabea Klein (5.) im Wettbewerb Neulinge 2, wo die Ruhr-Cup-Siegerin Viola von Göler wegen Verletzung fehlte. Zum Ausklang des ersten Tages lief die Kategorie Pre Novice, in der Paulina Arndts vom TSC Eintracht antrat und mit ihrer eleganten Kür zu Beethovens „Für Elise“ den sechsten Platz erreichte.

Anders als in vielen anderen Eishallen fehlen in der Innenhalle des Eissportzentrums Westfalen die steilen Tribünen für die Eishockey-Ligaspiele. Dennoch, oder vielleicht gerade wegen der dadurch gegebenen Nähe der Zuschauer zur Eisfläche, baute sich im Verlauf der Leistungssport-Wettbewerbe am Samstag und Sonntag eine Art Arena-Atmosphäre auf, die die Aktiven zu Top-Leistungen motivierte. Neben der wie immer stark vertretenen Abordnung aus der Beinahe-Nachbarstadt Essen hatte daran vor allem eine vielköpfige Fanbasis aus Baden-Württemberg ihren Anteil. Aber auch aus den anderen teilnehmenden Bundesländern und aus den Niederlanden waren hörbar Unterstützer angereist, die den Darbietungen, und nicht nur denen ihrer eigenen Aktiven, durchweg fair applaudierten.

In der Altersklasse 8/9 siegte dann allerdings genau die Sportlerin aus der vermutlich kleinsten Eiskunstlauf-Abteilung aller teilnehmender Vereine, nämlich Melina Hansen vom SC Usseln (Landesverband Hessen), vor der Ruhr-Cup-Gewinnerin Anna Gerke. Als zweite ERCW-Läuferin dieser Altersklasse erreichte Melissa Martin Platz 5. Erfreulicherweise hatten wir auch bei den Jungen in der Kategorie Pre Advanced Novice zwei Eisen im Feuer: Richard von Göler und Thure Methner errangen die Plätze zwei und vier. Abseits der Eisfläche pflegten die Jungs eine gut gelaunte Sportskameradschaft mit ihren Konkurrenten aus Mannheim und Düsseldorf. Der Zeitplan ließ ihnen dazu auch reichlich Freiraum zwischen ihrem Kurzprogramm am Vormittag und der Kür am frühen Abend. Auch Nelly Hemcke hatte mit den übrigen Pre Advanced Novice Mädchen eine solche „Doppelschicht“ zu bewältigen und erreichte in der Addition den 13. Platz.

Eine besondere Bedeutung hat in dieser noch jungen Saison die Klasse Nachwuchs Mädchen, denn hier pusht sich eine ganz starke Generation von Läuferinnen immer mehr ins bundesweite Rampenlicht und unaufhaltsam Richtung Deutsche Nachwuchs-Meisterschaft. Zwar fehlten beim Westfalen Cup die beiden bisher erfolgreichsten Mädchen aus der Trainingsgruppe von Julia Gnilozubova, weil sie Stunden vorher beim Halloween Cup in Budapest ihre Kür gelaufen waren. Aber auch ohne Olesya Ray und Hannah Pfaffenrot hinterließ das ERCW-Team einen nachhaltigen Eindruck. Nach dem Kurzprogramm sah es zunächst für Christina Geiger auf dem Zwischenrang 2 hervorragend aus. Am Ende nach der Kür war aber Tessa Pfaffenrot als Sechste beste Dortmunderin in dem enorm leistungsdichten Feld, vor Ina Jungmann (7.), Christina (8.) und Jenna Klemm, die erst seit Beginn dieser Saison in dieser Kategorie mitläuft und unter 33 (!) Starterinnen den 12. Platz holte.

Zum Abschluss beider Wochenendtage gingen noch die Junioren Damen auf das Eis, die ihre Deutschen Meisterschaften gemeinsam mit dem Nachwuchs vom 13. bis zum 15.12. in Mannheim austragen werden. Nicole Merkel und ihre Schwester Adelina bewiesen Kampfgeist, denn sie steigerten sich beide durch ihre Kür vom siebten auf den vierten bzw. vom neunten auf den siebten Platz. Wenn man nur die Kür alleine zählen würde, wären sie Dritte bzw. Vierte geworden.

Auch dieser letzte Wettbewerb wurde noch intensiv von den Zuschauerplätzen aus verfolgt und beklatscht, und von vielen der angereisten Sportlerinnen und Sportler hörte man am Ende: „Wir kommen nächstes Jahr wieder.“ Zu einer rundherum gelungenen Veranstaltung hat nicht zuletzt unser Kantinen-Team von der Skaters Lounge beigetragen, dessen harter Kern – Iris und Rabea Klein, Kathrin und Amelie Grewe – ganz nebenbei noch in Eigeninitiative, „with a little help from our friends“, einen Flohmarkt für Eissportbekleidung und Zubehör auf die Beine stellte. Allen Vereinsmitgliedern, die an diesen drei Tagen durch Anpacken und Mitmachen ihren Beitrag geleistet haben, sei an dieser Stelle öffentlich und sehr herzlich gedankt.